Krankenhäuser in Deutschland
Immer mehr öffentliche Krankenhäuser werden privatisiert bzw. schließen einzelne Abteilungen oder Teilstandorte. Die Entwicklung der wesentlichen Kennzahlen zu den Krankenhäusern in Deutschland zeigt dabei deutlich, dass sich seit 1995 signifikante Veränderungen bei den Strukturen von Krankenhäusern ergeben haben.
Die Krankenhauslandschaft in Deutschland zeigte seit dem Jahr 1995 zum einen einen deutlichen Abbau bei den Krankenhäusern insgesamt von 2.325 Krankenhäuser in 1995 auf 1.942 Krankenhäuser in 2017. In dem Zeitraum 1995 bis 2017 hatte sich die Anzahl der Krankenhäuser im Durchschnitt jährlich um 0,8 % reduziert. Die Reduzierung der Krankenhäuser ist unmittelbar auch mit einem Rückgang der Betten in Krankenhäusern einhergegangen. So reduzierten sich die Betten von ca. 609.000 Betten im Jahr 1995 auf 497.000 im Jahr 2017. Im Durchschnitt war damit die Bettenzahl in dem Zeitraum 1995 bis 2017 jährlich um 0,9 % gesunken. Der deutlichste Bettenabbau zeigte sich dabei bis ins Jahr 2009. Danach kam es nur noch zu einem geringfügigen Rückgang bei den Krankenhausbetten.
Die Struktur bei den Krankenhäusern verändert sich auch dahingehend, dass es zu einer Verlagerung hin zu mehr privaten Krankenhäusern kam. Diese Entwicklung ging auf Kosten der öffentlichen Krankenhäuser. In dem Zeitraum 2003 bis 2017 schrumpfte der Anteil der öffentlichen Krankenhäuser von 36 % auf nur noch 29 %. Der Rückgang der öffentlichen Krankenhäuser zu Gunsten der privaten Krankenhäuser, beruht vor allem darauf, dass viele öffentlich-rechtliche Betreiber dazu übergegangen sind, ihre Krankenhäuser zu privatisieren, um ihre wirtschaftliche Situation zu verbessern. Teils fanden auch Teilschließungen von Abteilungen bzw. Teilstandorten statt, um dadurch Effizienzsteigerungen an einem zentralen Standort zu erzielen.
Da sich die Umsätze der Krankenhäuser seit der Strukturänderung vor ca. 15 Jahren im Wesentlichen über Fallpauschalen generieren, verwundert es nicht, dass sich die Aufenthaltsdauer der Patienten seitdem deutlich verringert hat. So reduzierte sich die Verweildauer von 11,5 Tagen im Jahr 1995 auf 7,3 Tage in 2017. Damit ging auch ein Rückgang bei den Belegungstagen einher. So wurden im Jahr 1995 noch ca. 182,6 Mio. Belegungstage registriert, während es im Jahr 2017 lediglich noch 141,2 Mio. Belegungstage waren. Der durchschnittliche, jährliche Rückgang bewegte sich damit im Bereich von 1,2 %. Ein ganz anderes Bild stellt sich dagegen bei den Fallzahlen dar. So erhöhten sich die Fallzahlen jährlich durchschnittlich um 0,9 % von 15,9 Mio. im Jahr 1995 auf eine Fallzahl von 19,4 Mio. im Jahr 2017.
Diese Entwicklungen werden auch durch die wirtschaftliche Situation von Krankenhäusern, welche seit Jahren von steigenden Kosten beeinflusst werden, vorangetrieben. Laut dem Krankenhausbarometer 2019 vom Deutschen Krankenhaus Institut, dessen Ergebnisse auf einer schriftlichen Befragung einer repräsentativen Stichprobe von zugelassenen Allgemeinkrankenhäusern ab 100 Betten in Deutschland beruht, zeigte sich, dass 40 % der Krankenhäuser im Jahr 2018 Verluste schrieben bzw. nur 51 % einen Jahresüberschuss erzielen konnten.
Detaillierte Informationen zu der Entwicklung der Kosten bzw. zu der Ermittlung der Umsätze von Krankenhäusern im Rahmen der Immobilienbewertung sowie der Mieten und Vervielfältiger von Krankenhausimmobilien erfahren Sie in unserem aktuellen FactSheet „Krankenhäuser in Deutschland – aktuelle Markttrends“, welches in Kooperation mit den LBImmoWert Klinikspezialisten entstanden ist.