Shopping-Center – Auswirkungen des Onlinehandels auf diese Assetklasse

Immer mehr Kunden gehen am Black Friday gezielt online auf Schnäppchenjagd. Laut dem Handelsverband Deutschland wollen 2019 rund 33 % der Onlineshopper den Black Friday für günstige Einkäufe nutzen.

Prognosen gehen davon aus, dass 2019 am Black Friday und Cyber Monday im Onlinehandel zusammen rund 3,1 Mrd. EUR umgesetzt werden. Das im Onlinehandel erzielte Umsatzvolumen lag im Jahr 2018 bei insgesamt 53,3 Mrd. EUR. Im Segment „Fashion & Accessoires“ wurden 24,9 % des gesamten Onlinevolumens realisiert, dies entspricht rund 13,2 Mrd. EUR. Die zweitstärkste Branche im Onlinehandel waren „Consumer Electronics“ mit 13,0 Mrd. EUR und einem Anteil von 24,3 % des Gesamtonlinevolumens.

Will der stationäre Handel weiterhin am Markt bestehen, ist eine Neuausrichtung notwendig. So versucht der stationäre Handel im Rahmen von Multi-Channel-Strategien und den aktuell daraus entstehenden Mischformen Anteile vom Onlineumsatz zu erlangen. So zeigte sich in 2018 bei den Anbietern im Onlinehandel ein Anstieg der Online-Händler mit Wurzeln im stationären Handel. So konnten Händler mit einer sogenannten „stationären Händler DNA“ ein Wachstum von 11,3 % des Onlineumsatzes im Jahr 2018 verzeichnen. Damit bewegte sich 2018 der Anteil von stationären Händlern am Onlinehandel im Bereich von 32,5 %.

Obwohl der stationäre Handel unter anderem durch den Einsatz von Multi-Channel-Strategien versucht Anteile zurückzugewinnen, wirkt sich der Online-Handel unweigerlich auf eine Assetklasse wie Shopping-Center aus. Center-Manager rechnen zukünftig mit einer veränderten Mieterstruktur. Das Einkaufserlebnis wird mehr in den Vordergrund rücken. Insbesondere gastronomische Konzepte, welche den Besucher zum Verweilen in den Shopping-Centern einladen, gewinnen vermehrt an Bedeutung. Branchen wie Bekleidung, Unterhaltungselektronik und Telekommunikation werden sich rückläufig entwickeln. In den Segmenten Lebensmittel, Einrichtung und Wohnaccessoires sowie Drogeriebedarf wird ein weiterhin konstanter Flächenbedarf von Seiten der Center-Betreiber erwartet.

Diese Veränderungen beim Einkaufsverhalten sowie die veränderten Anforderungen an ein erfolgreiches Shopping-Center-Konzept wirken sich unweigerlich auch auf den Investmentmarkt aus. So wird der wachsende E-Commerce als ein wesentlicher Konkurrent für die Shopping-Center gesehen, so dass Investoren hier mit großer Umsicht Kaufentscheidungen treffen. Erste Auswirkungen lassen sich bereits an den steigenden Shopping-Center-Renditen sowie an einem Anteilsrückgang dieser Assetklasse vom Einzelhandelsinvestitionsvolumen erkennen.

Detaillierte Informationen zu der Entwicklung bei Shopping-Centern und dem Einfluss des Onlinehandels auf diese Assetklasse erhalten Sie in dem LBImmoWert FactSheet „Shopping-Center – Auswirkungen des steigenden Online-Handels auf diese Assetklasse“.